In unserer Story zu Elopements hatten viele Bräute angegeben, dass sie wegen Corona ihre Hochzeit verschieben mussten. Unsere Herzbraut Bekki war eine davon. Sie hat ihren Mann im Oktober, in Maria Alm im Salzburger Land in Österreich trotzdem unter angepassten Bedingungen das Ja-Wort gegeben und erzählt uns, wieso es die absolut richtige Entscheidung war sich doch zu „trauen“.

Hallo, liebe Bekki! Erstmal herzlichen Glückwunsch! Du bist jetzt seit 3 Monaten eine Mrs, wie fühlst du dich? Bist du noch in der „Newlyweds“-Wolke?

Ja schon, es ist genauso schön wie vorher – nur noch viel besser 🙂 Und wir bekommen natürlich immer noch von dem ein oder anderen Glückwünsche, da man ja viele Menschen aufgrund der aktuellen Lage ja erst nach und nach wiedersieht. Da schweift man dann immer wieder kurz in den schönen Erinnerungen.

Ursprünglich hattet ihr geplant am 04.04. in Österreich mit ca. 60 Gästen zu feiern und nur wenige Wochen davor überschlugen sich die Meldungen zu dem damals neuen Virus „Covid 19“. Wie ging es weiter mit eurer Planung, nachdem der erste Schock verdaut war?

Das war schon sehr schwer verdaulich, als die endgültige Nachricht kam, dass wir die Hochzeit verschieben müssen. Ich hatte da ehrlichgesagt 1-2 Tage dran zu knabbern, da ja wirklich alles final stand. Aber zum Glück war da mein Mann, der dann sehr positiv war und mich wiederaufgebaut hat. Wir haben uns dann gesagt: abhaken und weitermachen. Glücklicherweise konnten wir schnell umplanen und auch mit den Dienstleistern und der Location einen passenden Termin finden.

Nachdem ihr schnell einen neuen Termin gefunden hattet, stiegen Ende September die Zahlen wieder rasch an. Das kommt einem ja vor wie ein schlechter Witz! Anstatt die Hochzeit ein zweites Mal zu verschieben, habt ihr euch entschieden im ganz kleinen Kreis trotzdem zu elopen und eure Idee von einer Hochzeit anzupassen. Wie kam es dazu?

Für uns war klar, wir möchten auf jeden Fall dieses Jahr heiraten. Uns ist einfach in der ganzen Zeit mehr und mehr bewusst geworden, dass es dabei um UNS geht. Natürlich ist das Schönste, wenn man all seine Liebsten dabei hat, aber man kann die Umstände nicht ändern und so haben wir es hingenommen und nochmal alle Pläne kurzfristig umorganisiert. Also wurde dann aus Plan B Plan C.

Wie viele Leute hattet ihr dabei?

In Österreich wurde die Personen Anzahl bei Hochzeiten auf 10 Personen begrenzt. Somit waren unsere Eltern und Trauzeugen dabei.

Wie haben die Dienstleister reagiert?

Die meisten waren super verständnisvoll und wir haben gute Lösungen gefunden.

War es schwer sich gedanklich auf den neuen Umfang der Hochzeit einzulassen?

Ich hatte es insgeheim schon ein bisschen geahnt und mich gedanklich bereits vorher damit angefreundet, da ich nicht nochmal so enttäuscht werden wollte wie bei der ersten Absage. Deshalb muss ich zugeben, ist mir im Moment der endgültigen Klarheit ein großer Stein vom Herzen gefallen – so gerne ich auch alle meine Lieben dabeigehabt hätte!

Was war für dich der schönste Moment an eurer Hochzeit?

Unser FIRST LOOK an der Kapelle war schon unbeschreiblich schön. Aber das ganze Wochenende war einfach unvergesslich!

Hattest du trotzdem dein „richtiges“ Brautkleid an?

Ja, hatte ich. Für mich war relativ schnell klar, ich werde auf jeden Fall mein Brautkleid tragen obwohl wir uns nur standesamtlich trauen. Ich wollte es nicht länger im Schrank hängen lassen und ich wusste ja nicht, ob ich es nochmal anziehen werde, oder was die Zeit bringt, nach diesem verrückten Jahr, weiß man einfach nicht was kommt. Für mich war es die absolute richtige Entscheidung, ich habe mich pudelwohl gefühlt.

Was fällt dir spontan ein, wenn du an eure Hochzeit zurückdenkst?

Dankbarkeit.

Gibt es rückblickend Momente bei denen du dir vorstellen könntest, dass sie eventuell durch den kleineren Kreis noch schöner waren?

Wir konnten alles ganz intensiv erleben und wahrnehmen. Wir hatten Zeit für unsere Gäste, was denke ich häufig in großen Hochzeitsgesellschaften untergeht. Das war ein riesen Pluspunkt.

Gab es einen Hochzeitstanz mit anschließender Party?

Der Hochzeitstanz war ganz situativ und eigentlich nicht geplant gewesen, deshalb umso schöner! Und die Partystimmung mit 10 Personen war unglaublich, wir hatten eine Menge Spaß!

Könnt ihr euch vorstellen, nächstes Jahr eine große Wedding Party mit Freunden und Familie zu haben? Ist das noch notwendig?

Auf jeden Fall! So ist es ganz fest geplant. All unsere Freunde haben mitgefiebert bis zur letzten Minute und waren super traurig, dass sie nicht dabei sein konnten. Natürlich lässt sich das nicht eins zu eins wiederholen und den Part der freien Trauung wird es nicht mehr geben, aber wir würden gerne mit allen nochmal eine große After Wedding Party feiern, wenn die Situation es wieder zulässt.

Möchtest du dabei nochmal dein Kleid tragen oder vielleicht ein weiteres? ;D

Ganz konkret kann ich die Frage noch nicht beantworten, da ich ja noch nicht weiß, in welchem Umfang und in welchem Rahmen die Party stattfindet wird. Allerdings bin ich so happy und nach wie vor verliebt in mein Kleid, dass es gut sein könnte. Zudem habe ich ja einen Overskirt, den ich eventuell nochmal zu einem Partykleid stylen könnte. Auch der Gedanke gefällt mir.

Was ist dein Fazit?

Man sollte auf jeden Fall an seinem Plan festhalten. Ein wenig Flexibilität schadet allerdings nicht. Aber nur so weit, dass man damit gut schlafen kann. Die eigenen Vorstellungen und Wünsche sollten im Vordergrund stehen. Denn es ist unsere Hochzeit. Für uns war klar, wir heiraten in den Bergen. Das war immer unser Traum, und den haben wir uns trotz der Umstände nicht nehmen lassen. Ich glaube, das ist das Wichtigste, sich von seinem Wunsch nicht abbringen zu lassen. Vielleicht ein paar Stellschrauben zu drehen aber die Spur nicht zu verlieren.

Würdest du unseren Brides to be vielleicht raten, direkt im kleineren Kreis zu heiraten?

Das ist eine sehr persönliche Entscheidung. Ich kann es nur empfehlen, es ist wunderschön und intim. Generell sollte man sich genau Gedanken darübermachen, wen man wirklich gerne dabeihaben möchte und keine Pflichteinladungen aussprechen, denn es ist DEIN Tag.